Dissertationsschrift von Mirja Straub online erschienen

Mirja Straub, die an der HBK Braunschweig Kunstwissenschaft studiert hat und als Kuratorin am Augustinermuseum in Freiburg tätig ist, befasst sich in ihrer Dissertationsschrift mit Rirkrit Tiravanijas performance cooking events.

Diese Kochaktionen, die seit 1989 stattfinden, verwandeln Galerien und Ausstellungsräume in soziale und kommunikative Räume, in denen der Künstler vor den, mit den und für die Besucher*innen kocht. Welche Rolle, so fragt Mirja Straub, spielt in diesem Zusammenhang der Geschmack? Lässt sich Geschmack im Kunstkontext darauf reduzieren, bloße Sinnesleistung zu sein? Oder geht es hier nicht vielmehr um Geschmack als Ergebnis von Herkunft, familiärer und lokaler Prägung, von Bildungsprozessen, ja Geschmack als Ausdruck des Wunsches, eine überlegene soziale und kulturelle Position einzunehmen? Wer ist dazu befugt, Geschmacksurteile in der Kunst zu fällen?

Aus einer solchen Perspektive betrachtet werden Tiravanijas Kochaktionen zum Spiel mit kultureller Differenz und heterogenen Identitätskonstruktionen. Denn der Künstler vermischt die jeweilige lokale Küche mit thailändischen Gewürzen. Wo er Maultauschen mit Currypaste oder Flädlesuppe mit Cayennepfeffer kombiniert, schafft er hybride Speisen, die mit dem Geschmackssinn zugleich auch die Selbstbilder der Ausstellungsbesucher*innen irritieren und auf die Probe stellen.

Erstbetreuerin: Prof. Dr. Annette Tietenberg (HBK Braunschweig)
Zweitbetreuer: Prof. Dr. Wolfgang Ullrich

Link: https://opus.hbk-bs.de/files/237/Dissertation_GESAMT_Straub_Veroeffentlichung.pdf

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