[ɡəˈzɛlʃaft]

Die ortsspezifische Klanginstallation
[ɡəˈzɛlʃaft] besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: dem Ort der Kestner Gesellschaft, den Menschen, die diesen Platz durchschreiten und einer Konversation.
Resonanzlautsprecher werden von innen an den Fenstern des Sockelgeschosses angebracht. Sie erzeugen Schallwellen, welche das Fensterglas in Schwingung versetzen.
Durch die so ausgelöste Vibration dringen Klänge durch das Gebäude hindurch direkt auf die Straße. Die unerwartete Begegnung von Tönen, Stimmen und ihren Geschichten am öffentlichen Platz schafft eine unmittelbare Intimität mit den Passant*innen, welche so überrascht und irritiert werden, angehalten, den geplanten Tagesablauf zu unterbrechen und sich dem Angebot zur Konversation mit Unbekanntem einzulassen.
Die polyphone Klanginstallation beschäftigt sich mit Fundamenten unserer Kommunikation, ihrer Wähl- und Leitbarkeit durch Internetforen und polarisierten Meinungsbildern und fragt dabei nach den Voraussetzungen, wie wir als Gesellschaft agieren und welchen Umgang wir miteinander finden können. Mit einer Reihe poetischer wie prosaischer, fiktiver wie wissenschaftlicher, menschlicher wie anti-anthropogener Perspektiven ringt die Installation mit radikalen Maßnahmen der Fürsorge und fehlender Zärtlichkeit.
Mit einfachsten Mitteln erzählt die Klanginstallation Geschichten des gemeinschaftlichen Zusammenkommens und veranlasst eine dialogisch motivierte Suche nach Ansätzen des gemeinsamen Handelns und Träumens. Dabei ist die Aktivierung der unmittelbaren Nachbarschaft der Kestner Gesellschaft eine Einladung an Passant*innen, diskursiv zu bleiben und einen Dialog in der Gesellschaft aufzunehmen.
Ein Projekt in Kooperation mit Studierenden der Klasse Asta Gröting, HBK Braunschweig und der Kestner Gesellschaft Hannover.
Künstler*innen: Max Bergmann, Aleksandra Saša Jeremić, Charlotte Kremberg, Patryk Kujawa, Luis Kürschner, Eileen Raddatz, Luca Rohringer, Luisa Walther
Zeitraum: 4. März – 4. Juni 2023
Ort: Kestner Gesellschaft, Goseriede 11, 30159 Hannover
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