Marita Speen: Nocturne No. 1
Die bildhauerische Arbeit von Marita Speen, die das Kunstschaufenster füllt, besteht aus verschiedenfarbigen Elementen, deren Aussehen an eine Kreisform angelehnt ist. Diese Kreisform wird bei der Anordnung im Raum nochmals aufgegriffen und dadurch verstärkt. Die einzelnen Fragmente sind auf unterschiedlichen Ebenen angeordnet. Die Komposition ruft ein Gefühl von Dynamik und Bewegung hervor, von Steigen und Fallen, von Kreisen und Innehalten.
Zurückhaltendes Blau ist die Farbe, die die Komposition einrahmt und trägt, dazu hat die Künstlerin als Kontrapunkte kräftige Akzente gesetzt.
Von einigen Elementen geht ein diffuser Lichtschein aus, wodurch besonders in der Dunkelheit der Eindruck entsteht, dass sie aus sich heraus strahlen würden. Der Titel der Arbeit „Nocturne“ (Nachtstück) verweist auf die Zeit, zu der die Arbeit ihren besonderen Zauber entfaltet – die leuchtenden Elemente strahlen wie Gedanken oder Träume, die in der Dunkelheit auftauchen.
Gleichzeitig verweist der Titel auf die Prägung der Künstlerin durch die Musik – vor dem Kunststudium war sie professionelle Flötenspielerin. Bei der Musik interessiert sie besonders deren mathematischer Aufbau. Besonders die Klassik ist geprägt von Struktur, Klarheit und Systematik, gleichzeitig ist das Hörerlebnis in der Lage, starke Emotionen hervorzurufen. Diese Gleichzeitigkeit von mathematischer Genauigkeit, von ihr aufgegriffen in den Kreisformen, und freier, intuitiver Gestaltung zeichnet ihre Arbeitsweise auch hier im Kunstschaufenster aus.
Eine Ausstellungsreihe in Kooperation von Hallenbad Wolfsburg und HBK Braunschweig.