Battle Beasts – Tiere im Schatten des Krieges

Am 20. November 2025 fand im Filmstudio der Hochschule unter der Leitung von Prof. Dr. Elena Korowin der hochschulöffentliche, tagesfüllende Workshop „Battle Beasts – Tiere im Schatten des Krieges“ statt. Internationale Expert*innen sowie Interessierte waren eingeladen, gemeinsam die komplexen Rollen von Tieren in kriegerischen Zusammenhängen zu beleuchten.

Tiere sind in der Geschichte menschlicher Konflikte allgegenwärtig – als loyale Gefährten an der Front, als Spione, Waffen, diplomatische Geschenke oder als machtvolle Embleme politischer Propaganda. Trotz dieser zentralen Bedeutung bleiben ihre Funktionen in militärischen Kontexten häufig marginalisiert oder romantisiert. Der Workshop stellte diese ambivalenten Verflechtungen in den Mittelpunkt und verband Perspektiven aus Animal Studies, Kunstwissenschaft, Kulturgeschichte, Medientheorie und freier künstlerischer Praxis.

Die thematische Grundlage bildete auch die Einsicht, dass Tiere nicht nur historische Randfiguren sind, sondern in Kunst, Gesellschaft und moralphilosophischen Debatten seit Jahrhunderten eine prägende Rolle spielen.  

„Von Plutarch und Michel de Montaigne bis hin zu Jeremy Bentham wurde die Ansicht vertreten, dass nicht die Vernunft, sondern vielmehr die Fähigkeit der fühlenden Wesen, Leiden zu erfahren, der Maßstab für moralisches Handeln und Denken sein sollte,“ stellte die Präsidentin in Ihrem Grußwort hervor.

Vor diesem Hintergrund gewinnt auch die institutionelle Entwicklung der HBK Braunschweig besondere Relevanz: Die Hochschule richtet eine neue Professur für Cultural Animal Studies ein, die künftige Forschung, Lehre und künstlerische Praxis an dieser Schnittstelle weiter stärken wird.

Mit Vorträgen, Diskussionen und künstlerischen Beiträgen bot der Workshop „Battle Beasts“ einen Raum, der wissenschaftliche Reflexion und kreative Annäherung zusammenführte – und das Verhältnis zwischen Tier, Mensch und Krieg in neues Licht rückte.