Rundgang 2023: Die neuen Braunschweig-Projects Stipendiat*innen 2023/24 stellen sich vor

Während des HBK-Rundgangs stellen sich die aktuellen Braunschweig-Projects Stipendiat*innen 2023/24 im Ateliergebäude in der Blumenstraße 36, Raum 012 vor:
Der zurzeit in Shanghai und Changchun lebende Hanwen Zhang wurde für seine Fotografien und Videoarbeiten bereits mit dem SAH-Preis für Film und Video ausgezeichnet. Zhang nutzt das Dokumentarische als erzählendes wie auch selbstreflexives Mittel. Als Projekt plant Hanwen Zhang interdisziplinäre Forschung zum Thema Klimaanlage zu betreiben, und dabei mit akademischen, öffentlichen und kulturellen Einrichtungen zusammenzuarbeiten.
Die in Düsseldorf lebende Paula Pedraza konzentriert sich seit ihrem Abschluss an der National University of Colombia auf Performances und Videoinstallationen, für die sie bereits mit dem KHM-Förderpreis für Künstlerinnen der Kunsthochschule für Medien Köln ausgezeichnet wurde. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit, die sie während des Stipendiums weiterentwickeln möchte, stehen ästhetische Praktiken wie das LARP, eine Performance-Kunstform, bei der es kein Publikum gibt, sondern ausschließlich Teilnehmer, die sich im Vorfeld anmelden und als aktive Spieler am Spiel teilnehmen.
Katharina Bévand erkundet in ihren akustisch eindrucksvollen, auf den jeweiligen Ort fein abgestimmten Klanginstallationen die Schnittstelle zwischen architektonischem und klanglichem Raum. In ihrer künstlerischen Praxis bringt sie in konkreten Räumen deren Resonanzen zum Klingen. Für den Zeitraum des Stipendiums möchte sie ein sich teils selbst-steuerndes Raum-Klang System entwickeln, das auf Bausteinen eines Modularsynthesizers aufbaut.
Der iranische Klangkünstler Iman Jesmi befasst sich mit Geräuschen und Gerüchen in europäischen Städten und deren Veränderungen durch Einwanderung. Mittels fieldrecordings und Interviews begibt er sich auf die Suche nach einer migrantischen Perspektive auf Stadtklanglandschaften und überträgt seine Recherchen im Anschluss in partizipative Multimedia - Installationen. Für Braunschweig Projects möchte er sich mit der historischen Dimension von urbanen soundscapes auseinandersetzen, Archivmaterial und Daten dazu sammeln, analysieren und aus der Recherche heraus eine audiovisuelle Installation entwickeln.
Der in Berlin arbeitende Jonas Brinker legt den Schwerpunkt in seinen Arbeiten in den Bereichen Bewegtbild und Ton. Nach seiner Ausbildung an der Slade School of Fine Arts, London, der Städelschule in Frankfurt am Main und einem Auslandssemester an der Bezalel Academy, Tel Aviv, Israel hat Brinker den Filmpreis der Städelschule Frankfurt am Main, ein Residency des VISIO – European Programme on Artists’ Moving Images, zwei Stipendien der Stiftung Kunstfonds sowie ein Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung erhalten. Im Rahmen des Braunschweig Projects Stipendiums plant er ausgehend von Bewegtbild- und Tonmaterial, das er im Sommer und Herbst 2022 in New York gesammelt hat, eine neue Videoarbeit im unmittelbaren Umfeld der HBK.
Die aus Brasilien stammende Wisrah Villefort da Rocha Celestino begibt sich in Installationen, Skulpturen, Videos und Sound-Arbeiten auf die Suche nach einem “updated conceptualism”, indem tradierte Vorstellungen des Nicht-Menschlichen in Bezug auf ihre koloniale Konzeption befragt werden. Im Rahmen von Braunschweig Projects plant Wisrah Villefort, ausgehend von spezifischer gesellschaftlicher Positionierung und das eigene Erbe achtend, Abstraktion als künstlerische Strategie auf vielfältige Weise zu erforschen.
Der aus Ägypten stammende Mohamed Abdelkarim arbeitet in den Bereichen Performance, Sound und Video. Er betrachtet Performance als Texte und Bilder produzierende Forschungsmethode, indem er performative Handlungen wie Erzählen, Singen, Erkennen, Agieren, Erfinden sowie das Spekulieren ebenso nutzt wie reflektiert. Für Braunschweig Projects möchte Abdelkarim einen imaginären Ort – einen Raum der Hoffnung – entwickeln.