Welche Rolle spielt der Nahostkonflikt im Kulturbetrieb und wie sieht eine mündige Aufklärung über ihn aus?

Die Podiumsdiskussion wurde konzipiert von Lutz Braun, Professor für Malerei an der HBK Braunschweig und findet am Donnerstag, den 12. Juni 2025 von 18 bis 20 Uhr in der Aula der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig statt. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt Martin Krenn, Professor für Kunstvermittlung an der HBK Braunschweig. Fragen und Kommentare aus dem Publikum sind erwünscht und eingeplant!

+++

Der Druck auf Menschen im akademischen, sowie im freischaffenden Kulturbetrieb, sich bezüglich des israelisch-palästinensischen Konfliktes zu positionieren, ist groß geworden. Vor allem seit des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 zieht das militärische Vorgehen
Israels in Gaza, sowie in den besetzten Gebieten der Westbank und im Libanon Kritik internationaler Medien und Protestbewegungen auf sich. Vermehrt werden jedoch auch Forderungen nach der Vernichtung des Staates Israel wieder lauter. Es ist unbedingt notwendig, sich klar von solchen Forderungen und jeglichen Formen des Antisemitismus abzusetzen, wenn Kritik am Staat Israel geäußert wird. Übersehen wird zudem häufig, dass in Israel seit Beginn des Krieges nach dem 7. Oktober große Teile der Bevölkerung gegen den Krieg, für die Befreiung der israelischen Geiseln in Gaza und gegen die israelische Regierung regelmäßig und in großer Zahl demonstrieren. Auch in Gaza finden palästinensische Proteste statt, die sich mit teilweise ähnlichen Forderungen gegen die Hamas stellen. Sie werden durch diese brutal unterdrückt. Eine besondere Problematik ergibt sich aus der dringend notwendigen Aufarbeitung und Bekämpfung überkommener rassistischer Strukturen im postkolonialen Europa, die in Form der aktuelleren Asylgesetzgebung und Abwehr von Migration verschärfte Wirkung entfalten. Globale faschistische Tendenzen, autokratische Machtübernahmen und Rechtsverschiebungen leisten menschenfeindlicher, antiemanzipatorischer und gegenaufklärerischer Politik einen sprunghaften Vorschub. 

Was hat das alles überhaupt mit Kunst zu tun; warum ist gerade im Kulturbetrieb der Nahostkonflikt so präsent?
Auf welchen sozialen, kulturellen und möglicherweise ökonomischen Grundlagen stehen Rassismus und Antisemitismus?
Auf welchem Wege könnte es Kunststudierenden und Lehrenden gelingen, sich ein differenziertes Bild über die politische Gemengelage im Nahen und Mittleren Osten zu machen?
Wie ist die Bekämpfung von Rassismus, Faschismus und Antisemitismus möglich, ohne emanzipatorische Bewegungen gegeneinander auszuspielen?

Teilnehmer*innen:
Elisa Aseva – Autorin und Mit-Initiatorin des Bündnisses Feminism Unlimited, Berlin
Lutz Braun – Professor für Freie Kunst mit dem Schwerpunkt Malerei, HBK Braunschweig
Tania Elstermeyer – Bildende Künstlerin, künstlerische Mitarbeiterin an der UdK Berlin.
Stephan Grigat – Professor, Centrum für Antisemitismus- & Rassismusstudien, Katholische Hochschule, Nordrhein-Westphalen, Research Fellow Uni Haifa (Herzl Institute) & London Centre (LCSCA)
Leon Kahane – Bildender Künstler, Berlin

+++

Datum: Donnerstag, 12.6.2025, 18–20 Uhr 

Veranstaltungsort: HBK Braunschweig, Aula, Johannes-Selenka-Platz 1, 38118 Braunschweig

Eintritt: frei

Fortlaufend/Aktuell

Alle Tagesaktuell Laufend

Art der Veranstaltung

Alle digital Festival Vortrag Tagung externer Ort öffentlich hochschulöffentlich Aufführung/Präsentation Offene Ateliers Infoveranstaltung Filmvorführung Ausstellung

Studiengang

Alle Freie Kunst Kunstpädagogik Kunst in der Sonderpädagogik Darstellendes Spiel Visuelle Kommunikation Design in der Digitalen Gesellschaft Transformation Design Kunstwissenschaft Medienwissenschaften

Zeitraum

Immer 2025 2024 2023 2022 2021 2020