25 Jahre Darstellendes Spiel in Niedersachsen – Festakt in Hannover feiert einzigartigen Kooperationsstudiengang

Mit einem feierlichen Festakt am 10. Oktober 2025 in Hannover wurde das 25-jährige Bestehen des Studiengangs Darstellendes Spiel in Niedersachsen gewürdigt. Vertreter*innen der fünf beteiligten Hochschulen, Studierende, Lehrende sowie zahlreiche Gäste aus Kunst, Wissenschaft und Bildung nahmen an der Jubiläumsveranstaltung teil, um ein Vierteljahrhundert erfolgreicher Kooperation zu feiern.
Die Begrüßung im Hochschulverbund übernahmen Prof. Dr. Maike Gunsilius (Stiftung Universität Hildesheim), PD Dr. Ole Hruschka (Leibniz Universität Hannover) und Prof. Dr. Johannes Kup, Leiter des Instituts für Performative Praxis, Kunst und Bildung an der HBK Braunschweig. Gemeinsam hoben sie die besondere Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit hervor, die das Studienfach seit seiner Gründung prägt und es bundesweit einzigartig macht.
Der Kooperationsstudiengang wird gemeinsam von der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK), der Technischen Universität Braunschweig, der Leibniz Universität Hannover (LUH), der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) sowie der Stiftung Universität Hildesheim getragen. Diese Hochschulen bündeln ihre unterschiedlichen Profile, Forschungsschwerpunkte und Lehransätze in einem gemeinsamen, hochschulübergreifenden Lehrangebot.
Die Besonderheit: Studierende des Darstellenden Spiels können – unabhängig davon, ob sie an der HBK oder der LUH eingeschrieben sind – Seminare und Lehrveranstaltungen aller fünf Partnerhochschulen besuchen. Dadurch entsteht ein interdisziplinäres, lebendiges Studienumfeld, das wissenschaftliche, künstlerische und pädagogische Perspektiven miteinander verknüpft.
An der Leibniz Universität Hannover ist das Fach Darstellendes Spiel im breiten Fächerspektrum einer Universität verankert, was insbesondere den Austausch mit kultur-, bildungs- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen fördert. Die HBK Braunschweig hingegen bringt die spezifischen Möglichkeiten einer Kunsthochschule ein: Hier profitieren die Studierenden von der Nähe zur Freien Kunst, die performative und experimentelle Zugänge stärkt und produktive Schnittstellen zwischen Theorie, ästhetischer Praxis und künstlerischer Forschung eröffnet.
HBK-Präsidentin Prof. Dr. Ana Dimke hob in ihrem Grußwort die besondere Stellung des Fachs im Lehramtsstudium hervor:
„Eine wirkliche Rarität innerhalb der Hochschullandschaft ist, dass die Fächer Darstellendes Spiel und Kunst an der HBK im Lehramtsstudium als Erst- und Zweitfach zusammen studiert werden können.“
Im Zuge dessen dankte sie Dorothea Hilliger, die den kontinuierlichen Aufbau des Fachs an der HBK über viele Jahre geprägt hat. Dimke betonte zugleich die gesellschaftliche und bildungspolitische Bedeutung des Theaters:
„Theater in der Schule ist weit mehr als nur ein Fach und kann gerade im Kontext digitaler Welten eine wichtige, aufklärende Rolle spielen. Daran, dass der technologische Fortschritt etwas Positives hat, mag heute der Wandel des Königlichen Pferdestalls erinnern, der zum universitären Kommunikationsort wurde. Mit den künstlerischen Fächern wird Schule in besonderem Maße ihrem Anspruch gerecht, den Umgang mit Wandel zu fördern. Schule wird gerade durch das Theater zum Ort der dialogischen künstlerischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit – für eine Zukunft, die auf ihre einfallsreiche Einsatzfreude und ihren spielerischen Elan wartet. Deshalb gilt: Theater gehört in alle Schulformen und alle Jahrgänge!“
Für das künstlerische Rahmenprogramm des Festakts sorgten unter anderem Studierende der HBK Braunschweig: Maya M. Trummer präsentierte ihre Performance „Fleck#7“, Anna-S. Jansen und Luca Rohringer zeigten „TIERE“, und Marina Antonova führte ihre Arbeit „KO.KONSEQUENCE“ auf. Diese Beiträge spiegelten eindrucksvoll die Vielfalt und Innovationskraft wider, die das Fach Darstellendes Spiel in Niedersachsen prägt.
Das Jubiläum bot nicht nur Anlass zum Rückblick, sondern auch zur gemeinsamen Diskussion über zukünftige Entwicklungen und Perspektiven des Fachs. In Redebeiträgen und Performances wurde deutlich, wie sehr das Darstellende Spiel in Niedersachsen in den vergangenen 25 Jahren gewachsen ist – als Ort des Austauschs, der künstlerischen Innovation und der ästhetisch-pädagogischen Bildung.
Zur Broschüre 25 Jahre Kooperationsstudiengang Darstellendes Spiel an der HBK Braunschweig.